Ethik-Memory
"Ich aber bewundere in noch weit höherem Maße das Gedächtnis. Denn was ist das, durch das wir uns erinnern, oder welche Kraft hat es oder woher sein Wesen?"
M. Tullius Cicero, Geschpräche in Tusculum I, 59
Memorykarten:
Was ist ein Memory?
Memory (engl. Gedächtnis, Erinnerung) ist ein Kartenspiel, bei dem es darum geht Kartenpaare zu finden. Die Memorykarten werden vor den Spielern so ausgebereitet, dass die Inhaltseiten verdeckt sind. Durch Aufdechen von jeweils zwei Karten, versuchen die Spielenden abwechseln Paare zu finden. Hat ein Spieler ein Paar gefunden, ist er noch einmal dran.
Wozu eignen sich Memory-Spiele?
Memory-Spiele eignen sich durch ihren Wiederholungscharakter gut
zur Festigung eines Lerstoffes. Es ist also eine gute Übungs- und
Wiederholungsmethode.
Einsatzmöglichkeiten und didaktische
Hinweise zum Ethik / LER / Philosophie-Memory
Das Memory kann im
Ethik- bzw. LER-Unterricht (Sek I) und im Philosophie-Unterricht (Sek
II) eingesetzt werden.
Es besteht aus 30 Karten (15 Paare) und
eignet sich für 2-4 Spieler. Es ist kein klassisches Bild-Bild /
Bild-Wort / oder Wort-Wort Memory und daher etwas komplexer.
Das Spiel eignet sich zum Kennenlernen bestimmter ethisch-moralischer
Positionen und Thematiken. Bisher enthalten sind z. B. Positionen wie
Tugendethik (Aristoteles), Pflichtethik (Kant), Utilitarismus (Mill),
philosophische Schulen wie die z. B. die Stoa (Seneca), der
Konfuzianismus und der Buddhismus und Themen wie Lüge (Montaigne) und
Freundschaft (Epikur/Bacon).
Das Memory besteht aus Text- und
Autoren-Karten, die einander richtig zugeordnet werden müssen. Die
Textkarten enthalten kurze Texte in Form von Zitaten aus Werken,
zugeschriebenen Sentenzen oder Sprichwörter mit zumeist
ethisch-moralischem Inhalt. Die Autorenkarten enthalten den Namen
eines philosophischen Autors, eine kurze historische Einordnung und
erklärende Hinweise. V. a. die erklärenden Hinweise helfen bei der
richtigen Zuornung von Text- und Autorenkarte.
Im Spiel
fachinhaltlich z. Z. noch deutlich unterrepräsentiert sind Positionen
weiblicher Autoren bzw. feministische Positionen zu Ethik und Moral.
Welchen Beitrag zur Sprachförderung leistet dieses Memory?
Das Memory leistet einen Beitrag im Kompetenzbereich Informationen
ermitteln.
Die Schüler müssen aus den Text- bzw. Autorenkarten
Einzelinformationen heraussuchen und in Beziehung setzen.
Dabei
wurde versucht, die Textinformationen so weit zu reduzieren, dass sie
für das Spiel überschaubar bleiben. Allerdings wurde v. a. bei den
Textkarten darauf geachtet, dass der Charater typischer im Unterricht
verwendeter philosophischer Texte erhalten bleibt (Auszüge aus
Originalschriften).
Spielvarianten und Alternativen
a) Die Autorenkarten liegen offen, die Textkarten sind verdeckt.
Ein Spieler deckt eine Textkarte auf, liest sie vor und muss sie
der richtigen Autorenkarte zuordnen. Ist die Zuordnung falsch, wird
die Textkarte wieder umgedreht. Der nächste Spieler ist dran.
b) Die Textkarten liegen offen, die Autorenkarten sind verdeckt.
Der Spieler deckt eine Autorenkarte auf, liest sie vor und muss
sie der richtigen Textkarte zuornen. Ist die Zuordnung falsch, wird
die Autorenkarte wieder umgedreht. Der nächste Spieler ist dran.
c) Die Materialien können auch für ein offenes Zuordnungsspiel
verwendet werden.
Die Memorykarten werden gemischt und offen
auf den Tisch gelegt. In Partner- oder Gruppenarbeit versuchen die
Schüler nun Text- und Autorenkarten richtig zuzuordnen. Bei
Erweiterung des Materials könnten Kartenpaare gruppiert werden, um
verwandte Positionen und Themen zu identifizieren.
Praktische Hinweise
Die Vorlagen eignen sich zum Druck auf Visitenkarten (AVERY
Zweckform C32010). Es empfehlt sich, die Spielkarten zu laminieren
Literaturtipp: Leisen, Josef:
Handbuch Sprachförderung im Fach. Sprachsensibler Fachunterricht in
der Praxis, Stuttgart 2013.